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Verschiedenes

 
Radiotipp: Schriftsteller über das Alter (1)
SWR2 Wissen: Würde, Weisheit und Verfall

Sendung am Donnerstag, 16.10.2008, 08.30 bis 8.58 Uhr

Von Georg Patzer

Schön ist das Alter, sagt der Philosoph Seneca, voller Freuden und Ruhe: „Die Früchte erlangen ihren vollen Geschmack erst in dem Augenblick, da sie vergehen.“ Cicero fand das Greisenalter angenehm, und Hermann Hesse lobt seine ganz eigene Würde. Erst im Alter zeigten sich „Augenblicke des Entzückens und der Offenbarung“, die man ohne den langen Lebensweg weder verstehen noch genießen könne. Viele Autoren schätzen und akzeptieren das Alter und erzählen in ihren Texten von seinen kleinen Freuden. Andere dagegen sehen nur noch Verfall und Zerfall. Juvenal beschreibt den alten Menschen als „entstellt und scheußlich“, sieht „ein hässliches Leder, wo früher die Haut war“. Montaigne stellt lakonisch fest: „Seit geraumer Zeit schon bin ich gealtert, aber weiser geworden bin ich sicher um keinen Deut.“ Und der Schriftsteller Philip Roth lässt in seinem jüngsten Roman den alternden Helden von der entwürdigenden Erfahrung der Inkontinenz berichten. Seit der Antike zieht das Thema Alter seine Spur durch die Literatur – als genussreicher Endpunkt oder schmerzliche Phase des Verfalls.
 
 

 
Stadtseniorentag
am Mittwoch, 22. Oktober 2008 ab 9.30 Uhr
im Bürgerhaus am Seepark,
Freiburg, Gerhart-Hauptmann-Straße 1

Mit dem Motto "Aktiv ins Alter" möchte der Stadtseniorenrat Freiburg e.V. an diesem Tage möglichst viele Menschen beteiligen und in Diskussionen zwischen Alt und Jung über Wohnen, Nachbarschaft, Gesundheit und Kultur Ziele für eine bessere Lebensqualität formulieren. Gemeinsam sollen Standpunkte und Wünsche zusammengetragen werden, um diese an politische Entscheidungsträger weiterzuleiten.

Ab 12 Uhr werden die Thesen aus den Diskussionsforen vorgestellt und dem Ersten Bürgermeister der Stadt Freiburg, Otto Neideck, übergeben. Der Nachmittag bietet Raum für Bewegung, Genuss und Gesang.
 
 

 
Seniorentag im ZO – Zentrum Oberwiehre
Freitag, 10. Oktober 2008 - Bereits zum dritten Mal!

In Kooperation mit der Heiliggeistspitalstiftung und dem Bürgerverein Oberwiehre Waldsee bietet das ZO – Zentrum Oberwiehre am Freitag, 10. Oktober, von 14 bis 19 Uhr vielfältige Informationen zu Themen und Fragestellungen im Alter: Fitness/Gesundheit, Pflegeangebote, altersgerechtes Wohnen & Leben, Versicherungen/Vorsorge und Vieles mehr. Ein Vortrag von Frau Weiler (Diakonie Freiburg) mit anschließender Diskussionsrunde informiert über die „Patientenverfügung“, Ralf Jogerst (Heiliggeistspitalstiftung) macht „Grips Hirnleistungstraining“,. für Entspannung sorgt das Unterhaltungsprogramm mit klassischer Musik und dem „Freistil-Improvisationstheaters“ Freiburg. Gelegenheit zu anregenden Gesprächen bei Kaffee, Kuchen oder einem Eisbecher - erstmals im neu eröffneten Eis-Café Quo Vadis im EG des ZO – ist reichlich geboten.
 
 

 
Tipps für Privatunterkünfte auf Städtereisen
Allein oder mit Partner unterwegs? Mal in Köln, München oder Berlin zwei oder drei Tage eine Städtereise machen, aber keine Lust auf ein Hotel oder eine Pension? Dann gibt es vielleicht ein Privatzimmer mit Frühstück zum günstigen Preis, das über Citybed gesucht, gefunden und gebucht werden kann.
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KUNDENDIENST: Keine Bahncard 25 für Senioren
Der Bedienzuschlag ist weg, also gibt es auch keine neue Bahncard 25 für Senioren - so einfach ist das, sagt die Bahn. Das Projekt sei Teil eines Angebots gewesen, das nicht mehr weiterverfolgt wird.
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Ihre Lebensgeschichte als Roman: Autor seines Lebens werden
„Nicht was wir gelebt haben ist das Leben, sondern das, was wir erinnern und wie wir es erinnern, um das von zu erzählen."

Gabriel Garcia Marquez

Autobiographien sind kein Privileg für Prominente und Poeten. Sie sind auch keine „letzten Worte". Der Blick zurück kann die Gegenwart erhellen und die Zukunftsperspektiven öffnen. Jede Lebensgeschichte ist erzählenswert.

Es gibt viele Beweggründe, sie aufzuschreiben:

Autobiographie als Spurensuche

Sie möchten etwas über Ihre Herkunft, Ihre Wurzel erfahren und der vorangegangenen Generation gedenken.

Sie möchten selbst Spuren hinterlassen, Ihre Erfahrungen und Lebensphilosophie an nachfolgende Generation weitergeben und in deren Gedächtnis bleiben.

Sie fühlen sich als Zeitzeuge und möchten Zeitgeschichte mit schreiben.

Sie wollen sich selbst auf die Spur kommen, sich selbst erkunden.

Je nach überwiegendem Motiv kann Ihre Autobiographie eher den Charakter einer Familienchronik, einer Zeitgeschichte haben oder den eines „Kreuzverhör", wie Christa Wolf ihre Autobiographie „Kindheitsmuster" nennt.

Auf jeden Fall wird die Reise spannend werden, schmerzhaft vielleicht, aber auch erhellend und heilend. Fragen auf dieser Reise könnten sein: Was hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin? Fühle ich mich eher als Meister meines Schicksals oder als Opfer? Wer bin ich, wer möchte ich sein, welches Bild haben andere von mir? Was waren meine Ziele und Sehnsüchte, wie haben sie sich verändert?

Autobiographie als verdichtetes Leben - ein Kunstwerk

Eine Autobiographie ist nicht lediglich das Heraufbeschwören von Erinnerungen und Zusammenfassung von Ereignissen, sondern ein Kunstwerk: verdichtetes, gedeutetes Leben. Nicht die Ereignisse, sondern die Bedeutung, die Sie ihnen geben und der Zusammenhang, den Sie beim Schreiben herstellen, stiften Sinn. Nicht was sie Sie erlebt haben, sondern wie Sie es bewerten, zeigt ihre Lebensphilosophie, Ihre Kunst zu leben. Das Verstehen der eigenen Geschichte und die erzählerische Darstellung machen Sie zum Autor Ihres Lebens.

„Leben kann man nur vorwärts, das Leben verstehen nur rückwärts.", sagt der Philosoph Sören Kierkegaard.

Um aus den roten Fäden ein Gewebe zu knüpfen und eine sinnvolle, spannende Geschichte zu erzählen, können Sie literarische Darstellungsformen der Verdichtung und Dramatisierung nutzen: Plot, Spannungsbogen, Konflikte und Charaktere, innere Monologe und Dialoge, Pointe.

Das ist kreativ und heilsam zugleich, denn in der Art, wie Sie Ihre Geschichte erzählen, ändern Sie auch Bewertung und Sinn. Sie schauen auf das Leben aus einem anderen Blickwinkel, können mit Rollen spielen, Ihr Leben als Trauerspiel oder Komödie, als Helden, Abenteuer oder Leidensgeschichte darstellen. Und Sie können sich von leidvollen Erfahrungen distanzieren und von einengenden Selbstbildern („So bin ich eben") oder von Zuschreibungen anderer, („Du warst immer ein schwieriges Kind") befreien. „Ein Leben ist geräumig genug für mehrere Biographien", schreibt der Philosoph Rüdiger Safranski etwas zugespitzt. Eine Autobiographie zu schreiben, ist immer auch eine Möglichkeit, sich neu zu entwerfen.

Autobiographie mit Brüchen und Fragmenten

Brüche und Grenzerfahrungen können auch Voraussetzungen für Neuanfänge sein. Solche Wendepunkte machen eine Biographie spannend.

Sie müssen Ihre Autobiographie nicht mit der Geburt beginnen und chronologisch schreiben. Sie wählen aus und gestalten Ihre Erinnerungen aus Ihrer Perspektive. Das autobiographische Gedächtnis arbeitet nicht chronologisch. Es hält fest, was emotional bedeutsam war und Folgen hatte. Es arbeitet mit Bildern und Fragmenten und gestaltet die Erinnerungen immer wieder um. Das Fragmentarische, Unvollkommene, auch Unerklärbare wird beim Schreiben immer auch erhalten bleiben. Nicht alles ist erklärbar, bleibt mehrdeutig wie in jedem Kunst auch. Hüten Sie sich vor allzu plausiblen Mustern.

Autobiographie als Dialoge mit anderen

In Autobiographien sprechen wir nicht nur mit uns selbst, sondern führen auch Dialoge mit Partnern, Kindern, Weggefährten. Außerdem sehen wir uns auch mit den Augen der Anderen, auf deren Bestätigung und liebevollen Blick wir angewiesen sind. Sie und nicht die Öffentlichkeit sind unsere Adressaten. Es ist immer auch eine Möglichkeit, mit anderen ins Gespräch zu kommen.

Vielen Menschen tragen sich mit dem Gedanken, ihre Lebensgeschichte für sich oder Ihre Nachkommen aufzuschreiben, sie schieben es aber immer wieder auf, weil Ihnen der Mut oder der letzte Anstoß fehlen.

Vertrauen Sie darauf, dass sich während des Schreibens Erinnerungen und sinnstiftende Zusammenhänge allmählich herstellen und dass sich Ihre Schreiblust und Fähigkeit entwickeln wird.




Dr. Margit Inka Postrach, geb. 1954, zwei erwachsene Kinder, ist Kulturwissenschaftlerin, Gestalttherapeutin und Supervisorin.
Seit Jahren berät sie Menschen beim Schreiben ihrer Autobiographien.
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Verlosung von Museumspässen
Wir schreiben eine Verlosung von 4 x 2 Kurzzeitpässe des Oberrheinischen Museumspasses (gültig in 1 Monat an 4 Tagen) exklusiv unter unseren Lesern des PROLIXLETTERs aus. Diesen Newsletter des ProlixVerlags kann man kostenlos bestellen unter www.prolixletter.de. Termine und Modalitäten im PROLIXLETTER Anfang November 2008. Um an dieser Verlosung teilzunehmen, sollte man also bis Ende Oktober 2008 den kostenlosen PROLIXLETTER bestellen.
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Demenz und psychische Erkrankungen im Alter
„Freiburger Veranstaltungskalender“ erschienen

Der „Freiburger Veranstaltungskalender Demenz und psychische
Erkrankungen im Alter“ für den Zeitraum September bis
Dezember 2008 ist soeben erschienen. Das teilt das städtische
Seniorenbüro mit.

Der Kalender führt die vielfältigen Informations- und Fortbildungsmöglichkeiten
auf, die es in Freiburg zu diesem Thema
gibt. Die Angebote der verschiedenen Veranstalter wenden
sich an Betroffene, Angehörige, Fachleute und andere Interessierte.
Zu bekommen ist der Veranstaltungskalender im
Seniorenbüro, Kaiser-Joseph-Straße 268 (Friedrichsbau-
Passage), montags, dienstags, donnerstags und freitags von
10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr. Außerdem kann man ihn im
Internet unter www.freiburg.de/senioren herunterladen.
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