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Donnerstag, 9. Mai 2024
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Verschiedenes

 
Sternwaldeck in der Wiehre als Ruhewald-Standort
Als Standort für einen Ruhewald in Freiburg empfiehlt die Verwaltung das Sternwaldeck in der Wiehre. Anfang des Jahres 2022 hatte der Gemeinderat die Einrichtung eines Ruhewaldes beschlossen. Neben dem Sternwaldeck in der Wiehre war auch die Eichhalde in Herdern in der engeren Wahl. Entscheiden wird der Gemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung am 14. Mai.

Im vergangenen Jahr hat die Stadt Fachuntersuchungen für die beiden einzig möglichen Ruhewaldflächen eingeholt: bodenkundliche Untersuchungen des Geländes, einen naturschutzfachlichen und - rechtlichen Standortvergleich sowie Fledermauserhebungen im Rahmen einer Natura 2000- bzw. FFH-Verträglichkeitsprüfung in der Eichhalde. Umweltschutzamt, Forstamt und Eigenbetrieb Friedhöfe haben die Untersuchungsergebnisse ausgewertet und eingehend diskutiert. Die Eichhalde wird als Standort nicht weiterverfolgt, da der erforderliche Fledermausschutz hier nicht praktikabel ist, das Projekt Ruhewald wäre an dieser Stelle nicht verträglich mit dem Fauna-Flora-Habitat und dem Natura-2000-Gebiet. Der Standort am Sternwaldeck liegt in keinem europarechtlich geschützten Gebiet, daher ist hier die Einrichtung und der Betrieb eines Ruhewalds aus naturschutzrechtlicher Sicht möglich.

Als Standort wurde ein stadtnaher Wald gesucht, der gut mit dem Rad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Der Baumbestand sollte möglichst klimastabil sein. Der Sternwald erfüllt diese Voraussetzungen, er ist arten- und strukturreich sowie altersgemischt und damit nicht nur landschaftlich vielfältig, sondern auch regenerationsfähig.

Die Beisetzung im Ruhewald entspricht dem Wunsch vieler Menschen nach einer naturnahen Bestattung. Der Bestattungswald soll daher seinen Waldcharakter behalten und sich gerade nicht in einen Park oder herkömmlichen Friedhof verwandeln. Anders als auf einem Friedhof können die Angehörigen hier keine individuellen Gräber gestalten. Bepflanzung, Grabsteine oder Erinnerungsstücke an den Verstorbenen sind nicht erlaubt. Lediglich die Bäume, unter denen sich Urnen befinden, sind gekennzeichnet und zeigen den Ort der Beisetzung an. Anders als bei Baumbestattungen auf Friedhöfen wird zugunsten des Naturstandorts auf eine barrierefreie Erschließung verzichtet: Waldpfade führen in die Lichtungen bzw. Grabfelder hinein, zur Urnenstelle selbst gehen die Angehörigen weglos über den Waldboden. Zur Winterzeit und bei Nässe erfordert dies festes Schuhwerk und eine gewisse Trittsicherheit.

Wenn der Gemeinderat dem Standortvorschlag Sternwaldeck zustimmt, geht es an die konkrete Planung. In drei Ausbauschritten im zeitlichen Abstand von etwa fünf Jahren könnte der Ruhewald entstehen. Im ersten Ausbauschritt steht die Grundausstattung an: ein Aussegnungsplatz mit Sitzbänken und Rednerpult, eine Materialhütte, einen Ort zur Unterbringung für das Personal, zum Beispiel ein Bauwagen, sowie eine Komposttoilette für Besucherinnen und Besucher. Die Wege und Waldpfade werden beschildert, die Bäume markiert und Baumpflegearbeiten im Bereich der Grabstellen sorgen für die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher. Parallel wird die Betriebs- und Verwaltungsstruktur aufgebaut. Im Laufe des Jahres 2026 soll die Fläche soweit fertig sein, dass der Ruhewald seinen Betrieb aufnehmen kann.

Für den ersten Ausbauschritt rechnet die Verwaltung mit Kosten von rund 465.000 Euro für die Flächenherstellung und die Grundausstattung. Für die Betriebseinrichtung sind voraussichtlich Investitionen von rund 445.000 Euro nötig. Außerdem ist mit laufenden Kosten für Personal und Betrieb von 275.000 Euro jährlich zu rechnen. Durch die Erweiterung des Ruhewalds im kommenden Jahrzehnt werden auch die Investitions- und Betriebskosten steigen.

Die geeignete Fläche am Sternwaldeck beträgt etwa 8,5 Hektar. Die Grabstellen werden mit ausreichend Abstand zu den Hauptwegen eingeplant. Ausgeschlossen sind Bereiche, die bereits anderweitig genutzt werden, wie beispielsweise die Grillstellen, Waldkindergarten oder der Mountainbike-Trail. Weitere Bereiche kommen nicht in Betracht, da sie zu flachgründig für Urnenbestattungen sind, für die eine Mindesttiefe von 80 cm erforderlich ist. Auch steile Hänge kommen nicht in Frage. Eine Erweiterung über die 8,5 Hektar hinaus ist daher voraussichtlich nicht möglich. Aus diesem Grund soll flächensparsam geplant werden. Die Nachfrage kann über die Ruhezeiten gesteuert werden.

Wenn alle Planungsfakten feststehen, soll die Projektentscheidung durch den Gemeinderat im ersten Halbjahr 2025 gefällt werden. Zu diesem Zeitpunkt soll auch der Ruhewaldbetreiber beschlossen werden. Der Bestattungswald könnte in kommunaler Hand durch den Eigenbetrieb Friedhöfe geführt werden. Hierfür müsste die Friedhofssatzung und Gebührenkalkulation erweitert und beschlossen werden. Die Grabgebühren sollen kostendeckend erhoben werden. Nach ersten Kalkulationen würden sich die Grabgebühren im mittleren bis oberen Durchschnitt der benachbarten Ruhewälder befinden.
 
 

 
Urlaubsplanung: Tipps und Fallstricke bei der Mietwagen-Buchung
Die Planung für den anstehenden Sommerurlaub läuft auf Hochtouren, doch der Mietwagen fehlt noch? Warum sich Reisende jetzt schnellstmöglich um das passende Urlaubsauto kümmern sollten und welche Fallstricke bei Buchung und Übergabe lauern. Die Experten von Finanztest geben Tipps.

Ob eine Erkundungsfahrt auf einer griechischen Insel oder ein kurzer Abstecher zur Altstadt von Palma de Mallorca – viele Reisende bevorzugen es, mobil zu sein und mieten sich daher ein Auto. Für die Suche nach dem passenden Mietwagen bieten sich Onlineportale an. „Sie bringen Struktur in das große und oft unübersichtliche Angebot“, erklärt Finanztest-Expertin Marion Weitemeier. „Durch die Aufbereitung der Preis- und Mietbedingungen ausländischer Anbieter wird es möglich, die Konditionen leicht zu vergleichen und nach den individuellen Bedürfnissen zu filtern.“

Im letzten Test der Stiftung Warentest schnitten Billiger-Mietwagen.de, Check24 und Sunny Cars im Test am besten ab. Ein wichtiger Tipp zur Nutzung der Onlineportale: Reisende sollten darauf achten, den Filter für eine Vollkaskoversicherung zu aktivieren und die Selbstbeteiligung auszuschließen. Neben solchen allgemeinen Hinweisen zur Nutzung von Onlineportalen, unterstützt Finanztest auch dabei den richtigen Tarif zu finden und die Abholung sowie Rückgabe des Mietfahrzeugs zu planen.

Gesprächspartner
Welche Fallstricke bei der Buchung und Übergabe des Mietwagens lauern und welche Versicherung sinnvoll ist, erläutert Ihnen Finanztest-Expertin Marion Weitemeier im Interview.

Der vollständige Bericht findet sich in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und online unter www.test.de/mietauto.
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Steuersoftware: Einige top, manche Flop
Eine gute Steuersoftware hilft, die Steuererklärung einfacher zu erledigen und mehr Steuererstattung herauszuholen, indem sie Spartipps und Hilfestellungen gibt. Im aktuellen Test von Finanztest haben drei Programme mit der Bestnote „Sehr gut“ abgeschnitten – eins davon ist sogar unter den günstigsten Angeboten im Test.

Ob als Software für den PC, als App fürs Smartphone oder als Browser-Programm – insgesamt hat die Stiftung Warentest 31 Programme von 11 Anbietern untersucht. Die sechs geprüften Download-Programme für den PC sind alle empfehlenswert.

Bei den Browser-Programmen und Smartphone-Apps hingegen fanden die Tester große Qualitätsunterschiede. Zweimal „Mangelhaft“, 14-mal nur „Ausreichend“, urteilten die Tester von Finanztest. Von zwei Anbietern raten sie ab: Die Programme von Taxando und Wundertax leisteten sich in der Browser- und der Handy-Version grobe Fehler bei der Berechnung der vorgegebenen Modellfälle und fielen auch bei der Benutzerführung durch. Auch die Handy-App Steuertipps rechnete mangelhaft.

Großer Kritikpunkt: Einige Programme können gängige Einkunftsarten wie Renten oder Einkünfte aus Kapitalanlagen oder Vermietung nicht erfassen. „Nutzende erfahren aber oft erst, dass sie das nicht können, wenn sie bereits Daten eingegeben oder ein Profil angelegt haben. Dass diese Information nicht auf der Startseite des Anbieters steht, ist inakzeptabel“, so Stefan Fischer, Finanzexperte der Stiftung Warentest. Denn dann haben die meisten schon viel Zeit und Mühe investiert.

Welche Steuersoftware empfehlenswert ist und sich auch für Rentner, Kapitalanlegerinnen, Selbständige oder Vermieterinnen eignet, zeigt der Test „Steuersoftware“ in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und unter www.test.de/steuerprogramme.
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Immobilienkonzern Soravia
278 Millionen Euro: Anleger von zwei One Group-Geldanlageangeboten erwartet Totalverlust

Problemprojekte des österreichischen Immobilienkonzerns Soravia bescheren vor allem Anlegern der deutschen Tochter One Group hohe Verluste. Anlegerinnen und Anleger der nachrangigen Schuldverschreibungen ProReal Europa 9 und ProReal Europa 10 müssen sich laut exklusiven Recherchen von Finanztest auf einen Totalverlust einstellen. Es geht um insgesamt 278 Millionen Euro.

Die beiden Angebote hatte die One Group aus Hamburg Ende 2020 und Mitte 2021 auf den Markt gebracht. Sie gehört zum großen österreichischen Immobilien­konzern Soravia. Das Kapital, 100 Millionen Euro beziehungsweise 178,5 Millionen Euro, sollte während der jeweils dreijährigen Laufzeit mit 6 beziehungsweise 5,75 Prozent pro Jahr verzinst werden. Soravia Deutschland teilte Finanztest mit, die etwa 11 000 Anlegerinnen und Anleger seien „von einem hohen Ausfallrisiko betroffen“.

Das Geld floss an die zum Konzern gehörende SC Finance Four GmbH. Sie verlieh es an 28 Gesellschaften weiter, die Immobilienprojekte von Soravia entwickelten. Ihr drohte im März die Zahlungsunfähigkeit. In dem Insolvenzantrag vom 8. März 2024, der Finanztest vorliegt, heißt es, ihre Forderungen gegenüber den Projektgesellschaften seien nur noch zu 1,7 Prozent werthaltig.

Mit weiteren Ausfällen rechnet Soravia nicht, zwei weitere, noch laufende Schuldverschreibungen, ProReal 7 und 8, seien deutlich weniger betroffen. Allerdings gibt es Verzögerungen: So ist bei der Schuldverschreibung ProReal 7 die geplante Rückzahlung für 2024 verschoben. Soravia hält aber eine vollständige Rückzahlung für möglich.

Dennoch sind Anlegerinnen und Anleger der Schuldverschreibungen in Deutschland damit aber offenbar besonders stark belastet durch Problemfälle bei Soravia. Wieder einmal realisiert sich damit das hohe Risiko von Anlageangeboten, bei denen Geld nachrangig verliehen wird. SC Finance Four hatte Darlehen nachrangig vergeben. Sie ist daher in einer schwachen Position gegenüber ihren Schuldnerinnen. Sie kann Forderungen schon dann nicht durchsetzen, wenn durch die Zahlung eine Insolvenz droht oder eintreten würde.

Der ausführliche Bericht über die Schuldverschreibungen der One Group findet sich unter www.test.de/onegroup.
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BPA in Konserven
Gefahr aus der Dose: 51 von 58 Proben waren belastet

Wer sein Gesundheitsrisiko senken will, sollte möglichst wenige Lebensmittel aus der Dose essen. In 51 von 58 untersuchten Konservendosen steckte Bisphenol A, schreibt die Stiftung Warentest in der Mai-Ausgabe von test. Der Schadstoff gilt als „besonders besorgniserregend“.

„Bisphenol A, oder auch BPA, kann unter anderem die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und wirkt hormonähnlich“, so Swantje Waterstraat. Offenbar, so die test-Redakteurin weiter, hätten die Behörden die Gefahr aber lange unterschätzt: „2023 wurde die tolerable Aufnahmemenge, bis zu der kein Risiko zu erwarten ist, gesenkt. Wir haben in 58 Dosenlebensmitteln 51-mal BPA gefunden. Die Stichprobe reichte von Eintopf über Tomaten bis zu Kokosmilch. Unsere Empfehlung: Möglichst wenig Nahrung aus der Dose essen.“

Die Chemikalie Bisphenol A kann aus der Dosenbeschichtung in den Inhalt übergehen und landet so auf dem Teller. Damit ist die Gefahr, BPA zu sich zu nehmen, durch Lebensmittel am größten. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hat die tolerable Aufnahmemenge im letzten Jahr um das 20.000-fache gesenkt. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bewertet die dazu vorliegenden Studien anders und hat entsprechend weniger drastisch korrigiert. In den Tabellen der Stiftung Warentest finden sich zwei Bewertungen der BPA-Funde wieder: eine gemäß Efsa- und eine gemäß BfR-Einschätzung.

Untersucht wurden Dosen mit Suppen und Eintöpfen, Thunfisch, Tomaten, Kokosmilch, Erbsen und Möhren sowie Kondensmilch. Nach der Efsa-Einschätzung sind alle Produkte stark belastet, in denen die Warentester BPA nachwiesen. Nur Kondensmilch und eine Dose Erbsen mit Möhren waren unbelastet. Swantje Waterstraat: „Bisphenol A zu vermeiden ist sinnvoll. Wir empfehlen, eher Lebensmittel etwa aus Glaskonserven zu verzehren. Bei Gemüse können Verbraucherinnen und Verbraucher statt auf Dosen auf Tiefkühlprodukte setzen, bei Tomaten und Kokosmilch auf Verbundkarton.“

Der Test Bisphenol A in Konserven findet sich in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift test und unter www.test.de/bpa.
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Buchtipp: Let´s talk about Endometriose
(c) Stiftung Warentest.
 
Buchtipp: Let´s talk about Endometriose
Selbstbestimmt zur richtigen Therapie

Zwei bis vier Millionen Frauen in Deutschland sind von Endometriose betroffen. Viele von ihnen leiden unter teils unerträglichen Regelschmerzen. Oft kommen Unterbauchschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und weitere, teilweise eher unspezifische Symptome hinzu. Der Ratgeber Let´s talk about Endometriose der Stiftung Warentest informiert über den neuesten Stand der Forschung zur Erkrankung und gibt einen Überblick über mögliche Behandlungsmethoden. Er führt Betroffene zur gesicherten Diagnose und gibt praktische Ratschläge zum Umgang mit chronischen Schmerzen.

Bei einer Endometriose wächst Gebärmutterschleimhaut-ähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutterhöhle. Es bilden sich etwa an Darm, Eierstöcken oder im Bauchraum sogenannte Endometriose-Herde, die am Ende der Menstruation nicht abgebaut werden. Bei Betroffenen kann das zu vielfältigen Symptomen führen, die das Leben mitunter stark beeinträchtigen. Dem Ratgeber gelingt es, fundierte medizinische Informationen über die Erkrankung und ihre Behandlung mit dem Blick auf die Betroffenen und ihren Alltag zu verknüpfen. Vier Betroffene erzählen ihre Geschichten und zeigen, wie man die Krankheit und das damit verbundene Leid in Worte fassen kann.

Endometriose ist noch längst nicht gesellschaftlich akzeptiert. Oft wird sie erst sehr spät diagnostiziert, was den Leidensweg der Betroffenen unnötig verlängert. Dr. med. Stefanie Burghaus und Dr. Sigrid März möchten mit ihrem Buch Betroffenen Mut machen, ihnen zeigen, wie die Medizin helfen kann und wie sie diese Hilfe bekommen, aber auch, wie sie selbst aktiv etwas tun können, um besser mit der Erkrankung zu leben.

Dr. med. Stefanie Burghaus ist leitende Oberärztin der Frauenklinik am Uniklinikum Erlangen, Koordinatorin des Endometriosezentrums und ist als Koordinatorin an der Aktualisierung und Überarbeitung der Leitlinie für die Diagnostik und der Endometriose beteiligt. Dr. Sigrid März arbeitet als Wissenschaftsjournalistin und Autorin, scannt als leitende Redakteurin von MedWatch das Netz regelmäßig nach unseriösen und gefährlichen Heilversprechen und lehrt als Dozentin wissenschaftsjournalistische Methoden.

Der Ratgeber „Let´s talk about Endometriose“ hat 176 Seiten. Er ist ab dem 22. März 2024 für 20 Euro im Handel erhältlich und kann online bestellt werden unter www.test.de/endometriose.

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Interview mit der Autorin Dr. med. Stefanie Burghaus

- Die Endometriose-Forschung ist noch längst nicht an einem Endpunkt angelangt. Welche Fortschritte wurden hier in den vergangenen Jahren gemacht?

In den letzten Jahren hat die Endometriose-Forschung wichtige Fortschritte gemacht, obwohl es noch keinen endgültigen Durchbruch gab. Mit verbesserten diagnostischen Techniken wie der Ultraschalluntersuchung oder Kernspintomographie können wir Endometriose früher und zuverlässiger ohne Operation diagnostizieren.

Es wird auch intensiv an der Erforschung der Ursachen und Mechanismen von Endometriose gearbeitet, um besser zu verstehen, warum einige Frauen betroffen sind und wie die Krankheit behandelt werden kann. Dies umfasst genetische Studien, Untersuchungen zu Immunreaktionen und Entzündungsprozessen sowie die Erforschung von Umweltfaktoren, die zur Entstehung von Endometriose beitragen könnten.

Es gibt ein wachsendes Bewusstsein für die Auswirkungen von Endometriose auf die Lebensqualität der betroffenen Frauen sowie auf ihre reproduktive Gesundheit. Dies hat zu einem stärkeren Fokus auf die ganzheitliche Behandlung und die Bedürfnisse der Patientinnen geführt.

Obwohl es noch viel zu tun gibt, um die Krankheit besser zu verstehen und effektivere Behandlungen zu entwickeln, sind diese Fortschritte ermutigend und geben Hoffnung auf eine bessere Versorgung für Frauen mit Endometriose.

- Welche konkreten Ratschläge im Umgang mit der Endometriose würden sie Betroffenen ans Herz legen?

Menschen, die mit Endometriose leben, empfehle ich, informieren Sie sich, um ein besseres Verständnis für Ihre Symptome, Behandlungsoptionen und Lebensstiländerungen zu erhalten.

Suchen Sie nach Unterstützung von anderen Frauen mit Endometriose, zum Beispiel in Selbsthilfegruppen.

Sprechen Sie offen mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über Ihre Symptome, Bedenken und Behandlungsoptionen. So kann ein Behandlungsplan gemeinsam erstellt werden.

Auch ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, die Symptome von Endometriose zu lindern. Dazu gehören regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Stressmanagement-Techniken wie Meditation oder Yoga.

Entwickeln Sie Strategien zur Schmerzbewältigung, die für Sie funktionieren. Dies kann die Verwendung von Schmerzmitteln, Entspannungstechniken oder Wärmebehandlungen umfassen.

Denken Sie daran, sich selbst zu pflegen und auf Ihre Bedürfnisse zu achten. Nehmen Sie sich Zeit für Entspannung und Selbstfürsorgeaktivitäten, um Stress abzubauen und Ihr Wohlbefinden zu fördern.

- Im Buch kommen vier Betroffene zu Wort. Wie unterscheiden sie sich und welchen Mehrwert bieten diese Perspektiven den Leserinnen?

Unsere vier Betroffenen beschreiben sehr eindrücklich die vielfältigen Symptome und Facetten der Erkrankung. Sie befinden sich in unterschiedlichen Lebenssituationen und haben auch vielfältige Therapieoptionen der Endometriose bereits durchgeführt. Sie geben ihre Empfehlungen und Ratschläge an andere Betroffene, wie sie mit Endometriose eine bessere Lebensqualität erreichen und was ihnen beim Umgang mit der Erkrankung geholfen hat.

- Sie legen Betroffenen nahe, sich ein medizinisches Netzwerk aufzubauen. Wie sieht so ein Netzwerk aus und warum ist es für die Behandlung wichtig, verschiedene Ärzte und Ärztinnen aufzusuchen?

Ein medizinisches Netzwerk für Menschen mit Endometriose besteht aus verschiedenen Fachkräften und Dienstleistern, die bei der Diagnose, Behandlung und Bewältigung der Krankheit helfen können. Dieses Netzwerk besteht aus Gynäkologinnen und Gynäkologen. Sie sind oft die ersten Ansprechpartner für Frauen mit Endometriose. Sie können die Diagnose stellen, Behandlungsoptionen besprechen und operative Eingriffe durchführen, um Endometrioseherde zu entfernen.

Zertifizierte medizinische Einrichtungen sind auf die Behandlung von Endometriose spezialisiert und bieten umfassende Versorgung durch ein Team von Gynäkologen, Chirurginnen, Schmerzspezialisten, Physiotherapeuten und Psychologinnen an. Schmerztherapeuten können bei der Bewältigung von Endometriose-bedingten Schmerzen helfen, indem sie unter anderem Medikamente verschreiben und Schmerzmanagement-Techniken anbieten.

Endometriose kann eine starke emotionale Belastung verursachen, insbesondere wenn sie mit Unfruchtbarkeit oder anderen reproduktiven Problemen verbunden ist. Psychologen oder Therapeutinnen können Unterstützung bieten, um mit Stress, Angstzuständen, Depressionen und anderen psychischen Belastungen, die häufiger mit Endometriose zusammen auftreten, umzugehen.

Physiotherapeuten können bei der Linderung von Schmerzen und der Verbesserung der Beweglichkeit und Lebensqualität helfen. Spezialisierte Physiotherapeuten können Techniken zur manuellen Therapie, zur Muskelentspannung und zur Verbesserung der Beckenbodenmuskulatur anbieten.

Eine ausgewogene Ernährung kann helfen, Entzündungen zu reduzieren und die Symptome von Endometriose zu lindern. Eine Ernährungsberaterin kann individuelle Ernährungsempfehlungen geben, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Symptome einer Person zugeschnitten sind.

Es ist wichtig, ein Netzwerk von Fachleuten aufzubauen, die mit Endometriose vertraut sind und die verschiedenen Aspekte der Krankheit behandeln können. Da Endometriose eine komplexe und vielschichtige Erkrankung ist, können die Bedürfnisse der Patientinnen von verschiedenen Spezialisten besser erfüllt werden, und die Zusammenarbeit zwischen den Fachkräften kann zu einer umfassenderen Versorgung und besseren Ergebnissen führen.
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Wechselwirkungen: Welche Medikamente sich nicht vertragen
Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln treten häufig auf und können Therapien spürbar durcheinanderbringen. Wer mehrere Mittel über einen längeren Zeitraum einnimmt, sollte sich in der Arztpraxis oder der Apotheke beraten lassen. Stiftung Warentest zeigt eine Auswahl an wichtigen Wechselwirkungen von häufig eingenommenen Medikamenten und erklärt, worauf Patienten achten sollten.

„Medikamente beeinflussen sich im Körper gegenseitig. So kann aus zwei gut helfenden Mitteln ein riskantes Gemisch entstehen“, sagt die Apothekerin Christiane Hefendehl. Zum Beispiel blockiert das allgemein gut verträgliche Ibuprofen, über einen längeren Zeitraum eingenommen, die gefäßschützende Wirkung des Mittels ASS. Oder arglos eingenommene Mittel, die bei Sodbrennen Magensäure neutralisieren, behindern die Aufnahme anderer Medikamente deutlich und beeinträchtigen deren Wirkung.

Je mehr verschiedene Medikamente eingenommen werden, desto größer ist die Gefahr der unerwünschten Wechselwirkungen wie Blutdruckschwankungen, Schwindel, Herzrasen oder Magenblutungen. „Um gefährliche Kombinationen zu vermeiden, ist es wichtig, die Eigenschaften der Wirkstoffe zu kennen“, so Christiane Hefendehl. Sie rät daher: „Patientinnen und Patienten sollten sicher gehen, dass ihre behandelnden Ärzte stets über alle eingenommenen Medikamente Bescheid wissen. Bei jedem neuen Mittel sollten die Betroffenen in der Arztpraxis oder der Apotheke genau nachfragen.“

Eine Auswahl an wichtigen Wechselwirkungen von häufig eingenommenen Medikamenten wie zum Beispiel Mittel gegen Herzschwäche, zur Blutzuckersenkung, gegen Bluthochdruck oder Kortison hat die Stiftung Warentest in einer Übersicht zusammengefasst.

Welche Lebensmittel außerdem die Wirksamkeit von Medikamenten beeinflussen können, erklärt der ausführliche Artikel in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift test und unter www.test.de/wechselwirkungen.
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UNSERE REICHENAU
(c) TMBW / Frank Bauer
 
UNSERE REICHENAU
Die sonnige Insel im Bodensee ist ein Sehnsuchtsziel für Reisende.
Und Herzenssache für die Menschen, die hier am und mit dem Wasser leben

Mit einem breiten Lächeln im Gesicht fährt Stefanie Wehrle auf ihrem Fahrrad durchs Gewächshaus. Jeden Tag macht sie ordentlich Strecke – mal muss sie auf ihre Äcker fahren, mal zu einem entfernten Gewächshaus, mal nur um die Ecke. Rechts und links von ihr ranken Tomatenpflanzen zum Sonnenlicht. Sobald Wehrle das Rad abstellt und sich den Gemüsereihen nähert, greifen ihre Hände automatisch in die Pflanzen, fühlen Früchte und entfernen Blätter.

Die Reichenauerin ist Gemüsegärtnerin und das gefühlt eigentlich schon immer. Denn der Betrieb gehört seit drei Generationen ihrer Familie, und alle packen mit an. „Klar, als Jugendliche fand ich es nicht so toll, morgens um sechs Uhr aufzustehen, um zu helfen. Die Arbeit meiner Eltern hat mich dennoch geprägt, und ich bin sehr glücklich, den Hof übernommen zu haben“, erzählt sie. „Meine Produkte liefere ich an die Genossenschaft. Aber auf der Insel gibt es auch kleine Stände, an denen man mein Gemüse kaufen kann.“ Als ein Brummen ertönt, leistet die Bewässerungsanlage am Fuß der Pflanzen ein paar Sekunden lang ihren Beitrag. Sie ist Teil eines riesigen Bewässerungssystems, das die Insel schon seit den 1950er-Jahren durchzieht und Gewächshäuser sowie Felder mit Wasser aus dem See versorgt. „Ohne den Bodensee würde es uns Gemüsegärtnern hier nicht so gut gehen“, sagt Wehrle. „Und mir als Mensch auch nicht“, fügt sie hinzu. Denn der See fasziniert sie täglich aufs Neue: „Da, wo andere Urlaub machen, sind wir jeden Tag.“

Welterbe und Naturschutz

Bis zu einer Million Tagesgäste im Jahr zählt die Insel im westlichen Bodensee – und viele von ihnen radeln an Wehrles Gewächshäusern vorbei. Über die grüne, gemüsereiche Insel geht’s zu den drei mittelalterlichen Kirchen, die zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören. Zur Werkgalerie Hochwart. Oder zur Abkühlung ins Strandbad. Wer nicht mit dem Schiff zur Reichenau fährt, der kommt über den von einer Allee gesäumten Damm. Um ihn herum und am Festland liegt das Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried. Lisa Maier ist dort als Ornithologin beim NABU-Bodenseezentrum für die Erfassung der Vogelwelt zuständig. Wenn sie nicht gerade Gäste durch das 760 Hektar große Schutzgebiet führt, findet man sie oft auf der Aussichtsplattform der Ruine Schopflen.

Dort steht sie konzentriert über ihrem Spektiv – einem Vergrößerungsglas mit nur einem Rohr – und zählt Wasservögel im Ermatinger Becken. Bis zu 10.000 Exemplare halten sich im Sommer in den geschützten Flachwasserzonen auf: dunkle Blesshühner, weiße Höckerschwäne und zwischendrin Stock-, Schnatter- und Kolbenenten. Die junge Frau wirkt sehr geerdet und zufrieden inmitten der Natur. Zu Hause, könnte man sagen. Ein Gefühl, das der Bodensee vielen schenkt. Sie ist für den Job hergekommen – und kann sich nicht vorstellen, von hier wieder wegzugehen.

Ein besonderer Ort

Auch Gästeführer Uwe Anker ist mit der Insel tief verwurzelt. „Ich bin gerne auf Reisen“, erzählt er, „es ist wichtig, Menschen anderer Kulturen kennenzulernen. Aber sobald ich bei der Rückkehr den Bodensee zum ersten Mal sehe, bin ich zu Hause.“ Am liebsten zeigt der gläubige Katholik Gästen die drei Kirchen auf der Insel und ihre wertvollen Schätze. Er erzählt dabei gerne von der Bedeutung des Glaubens für die Reichenau und ihre Menschen. „Ich interessiere mich für Geschichte, ich liebe die Insel und ich rede gerne“, meint er, „alles drei wichtige Voraussetzungen für meinen Job.“ Zu erzählen gibt es viel, denn schon vor 1.300 Jahren wurde hier das erste Benediktinerkloster auf deutschem Boden gebaut. Seit damals sei die Insel ein besonderer, ein spiritueller Ort, sagt Uwe Anker weiter. Deshalb freut er sich nun aufs große Jubiläum. „Das wird bestimmt ein besonderes, ereignisreiches Jahr. Denn wir hier auf der Reichenau, wir feiern auch richtig gerne. Und ich finde es schön, wenn wir Gästen aus aller Welt zeigen dürfen, dass der Glaube bei uns lebt.“

Mehr zum westlichen Bodensee und zur Insel Reichenau gibt es unter reichenau-tourismus.de und bodenseewest.eu

zum Bild oben:
Stefanie Wehrle baut mitten im UNESCO-Welterbe Gemüse an (c) TMBW / Frank Bauer
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