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Freiburg - eine sehr zufriedene Stadt
Freiburgs Statistiker legen die Ergebnisse der Bürgerumfrage 2012 vor

Leben und Wohnen sind (entgegen einer neueren skandinavischen
Behauptung) kein Gegensatzpaar. In Freiburg lässt sich beides zur
allgemeinen Zufriedenheit gut kombinieren. Zu dieser und vielen
weiteren Erkenntnissen kommt die „Bürgerumfrage 2012“, deren
Ergebnisse das Amt für Bürgerservice und Informationsverarbeitung
(ABI) nun in einer 218-seitigen Publikation vorstellt.

Seit 1999 befragt das ABI alle zwei Jahre eine ansehnliche Zahl von
Freiburgerinnen und Freiburgern zu einem Spektrum an Themen. Die
Resultate bieten aktuelle Meinungsbilder und dienen auch als
Grundlage für kommunalpolitische Entscheidungen. Für die jüngste
Bürgerumfrage wurden 5869 Personen angeschrieben, 2869 davon
haben sich beteiligt (48,9%). Der Erhebungsbogen enthielt 44 Fragen
aus sieben Themenblöcken (plus soziodemografische Merkmale zur
teilnehmenden Person). Dabei kam u.a. Folgendes heraus:

Leben in Freiburg: Die Befragten sind mit der Stadt Freiburg und
ihren Lebensbedingungen im allgemeinen sehr zufrieden und
wünschen sich, weiter hier wohnen zu können. Besonders zufrieden
sind sie mit der Ärztlichen Versorgung/Krankenhäusern, Angeboten
zur Naherholung und der Umweltsituation. Seit 2003 haben sich die
Werte fast aller Aspekte leicht verbessert, am stärksten bei den
„Schwimmbädern“. Groß ist die Unzufriedenheit nur mit dem
Wohnungsangebot/markt – ein Aspekt, der allerdings den meisten
Befragten sehr wichtig sind.

Leben im Wohngebiet: Die Bürgerinnen und Bürger bewerten ihre
Wohngegend durchgehend sehr positiv. Am wohlsten fühlen sich die
Bewohner der Stadtbezirke östlich der Bahnlinie. Die Gebiete, in
denen sich die Bewohner weniger wohl fühlen, liegen rechts und
links der Güterbahnlinie. Doch auch hier überwiegen diejenigen, die
gerne oder sehr gerne in ihrem Wohngebiet leben.

Wohnraumversorgung: Der Anteil am Haushaltsnettoeinkommen,
den Mieter (38%) für Wohnkosten ausgeben, liegt deutlich höher als
bei Befragten mit Eigentumswohnungen (27%) oder eigenem Haus
(31%). Da bürgerliche Schichten über deutlich höhere Einkommen
verfügen, müssen sie nur ein Viertel des Einkommens für ihre
Wohnungen aufwenden, während in Unterschichtsmilieus im Schnitt
die Hälfte des Einkommens für Wohnraum bezahlt werden. Zudem
wurden erstmals Daten zu barrierefreiem Wohnraum in Freiburg
erhoben. Dabei wird deutlich, dass insbesondere diejenigen, die
nach einer Kombination von mehreren Kriterien suchen, nur ein sehr
eingeschränktes Angebot vorfinden.

Mobilität: Das Fahrrad ist meist das Verkehrsmittel der Wahl, wenn
sich Freiburger fortbewegen. Je höher der Schulabschluss und das
Einkommen der Befragten ist, desto stärker nutzen sie das Rad; erst
mit steigendem Alter sinkt die Radnutzung schrittweise. Radfahren ist
aber auch eine Frage des Lebensstils: In modernen und liberalen
Milieus wird es stärker genutzt als in konservativen. Sowohl Rad- als
auch Autofahrer sind auf ein Verkehrsmittel für alle Wegearten
festgelegt. Hingegen bestehen enge Verflechtungen zwischen Fuß-
und Nahverkehr. Die höchste Bedeutung hat der ÖPNV für Senioren,
ausländische Mitbürger/innen und Schüler bzw. Studierende.

Sicherheit: Wie sicher sich die Befragten an verschiedenen Orten im
Stadtgebiet fühlen, hängt wesentlich von ihrem Geschlecht und Alter
ab. Auffällig ist, dass das Alter der Befragten nur bei Männern eine
größere Rolle spielt. Ob Parks/Grünanlagen, Parkhäuser/Tiefgaragen
oder Fußgänger-Unterführungen: hier fühlen sich Frauen aller
Altersgruppen besonders unwohl, vor allem nachts. Anders sieht es
bei Männern aus. Hier fühlen sich jüngere wesentlich sicherer als
ältere. In der Frage der Polizeipräsenz in den Wohngebieten ist die
Stadt zweigespalten. Während in allen Stadtbezirken im Osten
Freiburgs weniger als die Hälfte der Befragten der Auffassung ist,
dass die Polizei in ihrem Wohngebiet zu wenig präsent ist, liegen die
Anteile im Westen der Stadt wesentlich höher.

Lebenssituation: Keines der vorgegebenen Probleme gilt einer
Mehrheit der Befragten als „groß“ oder „sehr groß“. Am häufigsten
genannt werden „geringes Einkommen/geringe Rente“ und
„Wohnungsprobleme“. Auf den nächsten Rängen folgen „fehlende
Unterstützung bei der Kinderbetreuung“ und „Vereinbarkeit von
Familie und Erwerbstätigkeit“. Nur für einen geringen Teil der
Befragten stellt die „Pflegebedürftigkeit von Angehörigen“ und die
„eigene Pflegebedürftigkeit“ in ihrer gegenwärtigen Lebenssituation
ein Problem dar; beides nimmt aber in den höheren Altersgruppen
stark zu. Je geringer das Einkommen und die Schulbildung der
Befragten ist, desto eher stellt die eigene Pflegebedürftigkeit oder die
Pflegebedürftigkeit von Angehörigen ein Problem dar.

Die „Ergebnisse der Bürgerumfrage 2012“ sind als Download
unter www.freiburg.de/statistik kostenlos erhältlich oder als
Druckausgabe gegen 15 Euro Gebühr zuzüglich Versand unter
statistik@stadt.freiburg.de oder Fax 0761/201-5598 zu bestellen.
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Eintrag vom: 11.07.2013  




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