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Open European Championship: Mit Köpfchen und Begeisterung
Jugendliche Tüftler und Erfinder im globalen Wettbewerb

Schon kleine Kinder sind Baumeister. Erst bauen sie Sandburgen, später dann – aus dem dänischen Lego-System – Brücken, Türme, Kräne, Autos, Schaufelbagger. Sie sitzen vor ein paar hundert bunten Kunststoffklötzchen, Zahnrädern, Figuren und sonstigen Bauteilen, den Kopf voller Ideen, und sie bringen erstaunliche Dinge zustande.

Aus Kindern werden Jugendliche, ihr Schöpfer- und Schaffensdrang wächst, sie suchen jetzt größere, kniffligere Aufgaben. Und irgendwann finden viele von ihnen zur First Lego League (FLL), einer über den Erdball verbreiteten jugendlichen Erfinder-Initiative. Nun gilt es, mit Lego-Teilen Roboter zu bauen und zu programmieren, steuerbare Geräte, die womöglich selber Nützliches tun.

Jugendliche auf allen Kontinenten begeistern sich für diese Aufgabe und streben in Teamarbeit nach Spitzen-Ergebnissen. So entsteht Wettbewerb, und so kommt es zur Open European Championship der First Lego League. Die Saison 2012/13 vereinte weltweit 200 000 Teilnehmer. Das Motto dieser Wettbewerbsrunde: „Senior Solutions“ – Lösungen für eine älter werdende Gesellschaft. Ihr soll die selber gestellte Forschungsaufgabe dienen.

Es gab Vor-Ausscheidungen in allen beteiligten Ländern. Am Ende hatte man es mit 54 Teams aus 35 Staaten zu tun, die es durch alle Prüfungen geschafft hatten. Die End-Ausscheidung stand an, organisiert vom in Leipzig beheimateten gemeinnützigen Verein HANDS on TECHNOLOGY. Vom 7. bis 10. Mai versammelte sich eine wahrhaft internationale Gesellschaft von jugendlichen Denkern, Forschern, Tüftlern und Schraubern im Heinz Nixdorf MuseumsForum zu Paderborn. Schirmherrin der Veranstaltung war Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Bundeslands Nordrhein-Westfalen.

Über drei Tage stellten die Teams einer international zusammengesetzten Jury ihre Arbeiten in Theorie und praktischer Anwendung vor. Bewertet wurde nach diesen Kriterien: „Intelligentes“ Agieren des Lego-Roboters auf einem vorgegebenen Spielfeld. Qualität des technischen Designs. Wie befriedigend wurde die Forschungsaufgabe gelöst? Auch das Teamverhalten floss in die Bewertung ein: Allen Teams war die vom eigentlichen Forschungsprojekt völlig gelöste Aufgabe gestellt: „Schneidert“ aus einer Zeitung ein Kleidungsstück.

Den 1. Platz auf dem Siegerpodest nahm das Team ApoiBot aus Brasilien ein. Es hat einen vom Tablet-PC steuerbaren Roboter gebaut, der Geschichten vorliest, an Termine erinnert und älteren Menschen weitere nützliche Dienste leistet. Platz 2 besetzte das Team Lego Panda aus Israel. Sein Wettbewerbsbeitrag: eine Pillendose, die mithilfe von LED-Licht das richtige Medikament anzeigt. Bejubelt auch das auf Platz 3 platzierte Team Epunkt e aus Deutschland. Sein Beitrag: eine „stabilisierende“ Computer-Maus, die Tremor-Patienten befähigt, die Maus sicherer über die Arbeitsfläche zu führen.

Die Paderborner Veranstaltung zeigte einen Mikrokosmos, in dem Jugendliche aus 35 Ländern, in ernsthaftem Wettbewerb zwar, einander Achtung und Freundschaft bezeugten. Dr. Kurt Beiersdörfer, Geschäftsführer des Heinz Nixdorf MuseumsForums, sprach aus, was wohl alle Zuschauer empfanden: „Es ist eben auch eine Veranstaltung zur Völkerverständigung.“

zum Foto:
Kür der Sieger bei der Open European Championship der First Lego League am 10. Mai 2013 im Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn. Platz 1 besetzte das Team aus Brasilien, Platz 2 das Team aus Israel, Platz 3 das Team aus Deutschland. Die Preise überreichte die Schirmherrin des Wettbewerbs Svenja Schulze (links neben der Fahne), Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Bundeslands Nordrhein-Westfalen. (Foto: gd)
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Eintrag vom: 20.05.2013 Autor: Günther Dressler




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