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Bronze für Schloss Freienfels
Freienfels: Schloss (c) Schabe / DSD
 
Bronze für Schloss Freienfels
Bauzeitliche wandfeste Raumausstattung ist erhalten

An der Dach- und Holzdeckeninstandsetzung von Schloss Freienfels beteiligte sich die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in den Jahren 2021 und 2022 dank zahlreicher zweckgebundener Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit insgesamt 140.000 Euro. Nun soll hier wie an anderen vorbildlichen Projekten der DSD eine Bronzetafel mit der Aufschrift „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar halten und zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Erinnerungstafel überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Montag, den 18. März 2024 um 13.00 Uhr Uwe Franke, Ortskurator Oberfranken der DSD, an Denkmaleigentümer Dr. Dominik Weiss. Das Denkmal ist eines von über 560 Objekten, die die DSD dank ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Die 1342 erstmals erwähnte Schlossanlage im Hollfelder Stadtteil Freienfels wurde von den Rittern von Aufseß erbaut. Das Schloss stand auf freiem Fels und die Herrschaft war nur Kaiser und Reich unterstellt. Im Bauernkrieg 1525 wurde die Burg von den aufständischen Bauern zerstört und niedergebrannt. Nach mehreren Besitzwechseln nahm das Hochstift Bamberg 1672 die Burg und das Rittergut Freienfels in Besitz, das die Familie von Aufseß kurze Zeit später wieder als Lehen erhielt und 1690 zurückkaufte. Der neue Besitzer riss die stark zerfallene Anlage ab, um an ihrer Stelle von 1693 bis 1701 auf den Fundamenten der mittelalterlichen Burg das jetzige barocke Schloss zu errichten. Von 1921 bis 1926 wurde das Schloss restauriert und mit "historischen" Möbeln eingerichtet. 1945 richteten sich amerikanische Militärangehörige auf dem Schloss ein. Danach wurde das Land Bayern Eigentümer. Der Freistaat veräußerte das Schloss 1966. Seit 2013 gehört Schloss Freienfels wieder Nachfahren der Familie Aufseß.

Zum Objekt:
Der besondere Reiz von Schloss Freienstein besteht darin, dass in beinahe allen Räumen noch die vorhandene wandfeste Raumausstattung an Türen, Beschlägen und Türfutter, Dielen- und Parkettböden sowie Rahmenstuckdecken bauzeitlich erhalten sind. Die Ausstattung dürfte überwiegend von Bamberger Hofkünstlern geschaffen worden sein. So ähneln die in einzelnen Räumen erhaltenen Parkettböden aus rechteckigen Weichholztafeln, die durch Eichendielen im Diagonalraster gefasst sind, dem Parkett im sogenannten Prinzessinnensaal in der Neuen Residenz Bamberg. Auch die Rahmenstuckdecken scheinen vereinfachte Varianten der Stuckdecken aus der Bamberger Hofstukkatorenwerkstatt zu sein.
 
Eintrag vom: 21.03.2024  




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