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DSD-Fördervertrag für Miesbacher Bauernhaus
Von der Herdstelle strahlte die Wärme aus

Einen symbolischen Fördervertrag über 30.000 Euro für die Instandsetzung des historischen Wohnteils des Bauernhauses Ed 51 in Miesbach überbringt bei einem Pressetermin vor Ort Axel Hofstadt, Ortskurator München der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Montag, den 2. Dezember 2019 um 14.00 Uhr an Denkmaleigentümer Armin Pilger. Das aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammende Denkmal gehört zu den über 420 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Das Bauernhaus Ed 51 ist ein neben einer Landstraße gelegener Salzburger Flachgauhof mit dem typischen Eingang auf der Giebelseite. Der zweigeschossige Flachsattelbau mit einem nachträglich verputzten Blockbau-Obergeschoss und einer dreiseitig umlaufenden Laube und Hochlaube stammt dendrochronologischen Untersuchungen zufolge aus dem Jahr 1788/1789. Erneuerungen der im nordöstlichen Teil unterkellerten Anlage erfolgten 1876 und 1979. Der an einer Landstraße vor dem Ort gelegene Hof ist seit mehreren Generationen im Familienbesitz und war bis vor sieben Jahren bewohnt. Nach einer Zeit des Leerstands entschieden sich die Eigentümer mit ihrer Familie, dort einzuziehen.

Die Fassaden des gemauerten Erdgeschosses waren immer verputzt, die ursprünglich holzsichtigen Blockwände des Obergeschosses wurden nachträglich, spätestens 1876 verputzt. Den Übergang zum Dach bildet ein ausladender holzverkleideter Kniestock, der auf Stichbalken aufliegt. Im Ostgiebel gibt es eine geschützt liegende Giebellaube mit Balkonbrüstung. Die Holzbrüstung des Laubenbalkons besteht aus Halb-Balustern und verzierten Pfostensäulen.

Von dem nach Westen ausgerichteten schmalen Fletz führt eine steile Holztreppe zum Obergeschoss. In der Südostecke ist heute noch die Stube, dahinter in Richtung Tenne liegt eine Kammer, die in ihrer ursprünglichen Form mit Holzdecke erhalten ist. Küche und Speisekammer vor der Tenne sind nicht mehr im ursprünglichen Zustand erhalten. Anstelle der Tenne sind heute ein Lager- und Waschraum zu finden. Das Erdgeschoss besteht aus einem Kalkbruchstein-Mischmauerwerk und anderen verschiedenen Feldsteinen. Das Obergeschoss ist in Blockbauweise errichtet, massive eingezogene Spundwände unterteilen die Innenräume. Historische Putze und Fassungsschichten sind im Erdgeschoss erhalten. Im Obergeschoss befinden sich die Innenräume in ihrer ursprünglichen Form. Die urtümliche Holzausstattung der Wände und Decken, vornehmlich im Erdgeschoss, ist mit Bauernmalerei versehen. In der Mitte des Gebäudes wurde die ehemalige Herdstelle als Kamin erhalten. Hier wurde gekocht und von hier strahlte die Wärme aus.
 
Eintrag vom: 04.12.2019  




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