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Das Reformationsjubiläum in der Katholischen Akademie Freiburg
500 Jahre Reformation beziehungsweise der Blick auf ein halbes Jahrtausend Reformationsgeschichte prägen selbstverständlich auch das Programm der Katholischen Akademie Freiburg in den kommenden Wochen und Monaten.

So hat die Tagung „Mehr Konzilien! Oder: Wie die Kirche zur Wahrheit findet“ am 6. und 7. Oktober einen doppelten Anlass: Am 9. Oktober vor 600 Jahren ordnete das Reformkonzil von Konstanz im so genannten Dekret „Frequens“ die häufige Feier von Generalkonzilien an. Der Jahrestag dieses denkwürdigen Konzilsdekretes und das Reformationsgeschehen 100 Jahre später lassen uns noch grundsätzlicher fragen: Wie findet man überhaupt in der Kirche zur Wahrheit? Wie strukturiert man die Suche nach ihr? Vor allem aber ergründen bei dieser Tagung katholische und evangelische Theologen/-innen beziehungsweise Historiker/-innen gemeinsam, was die christlichen Kirchen im Blick auf synodale Strukturen und Prozesse voneinander lernen können. Die Tagung findet in Kooperation mit den Arbeitsbereichen Mittlere und Neuere Kirchengeschichte sowie Kirchenrecht und Kirchliche Rechtsgeschichte an der Universität Freiburg statt.

Am 17. Oktober widmet sich in einem Vortrag und anschließender Diskussion der Mainzer Bibelwissenschaftler und Judaist Prof. Dr. Isaac Kalimi dem problematischen Verhältnis, das Martin Luther wie viele seiner Zeitgenossen zu Juden und Judentum hatte, bis hin zu einem ausgeprägten Antisemitismus. Wie sollen die christlichen Kirchen mit diesem „Schwierigen Erbe“ – so der Titel der Veranstaltung – umgehen? Die ehrliche Auseinandersetzung mit diesem Erbe soll zu einer wichtigen Lektion werden für ein friedliches Zusammenleben, das religiöse Gegensätze nicht ausschließt.

Schließlich fragen der Münchner evangelische Theologe Friedrich Wilhelm Graf und der Freiburger katholische Theologe Magnus Striet am 24. Oktober nach Sinn und Unsinn konfessioneller Unterscheidungen nach dem Motto: „Freie Protestanten!? Unfreie Katholiken!?“ – so lautet auch der zugespitzte Titel des Gesprächsabends in der Katholischen Akademie. Ist es heute noch sinnvoll und legitim, Konfessionen in dieser Form voneinander abzugrenzen? Muss das Reformationsgeschehen insgesamt nicht als Prozess der Pluralisierung des Christentums und grundlegender aus der Dynamik von Individualisierungsprozessen verstanden werden?

Die erste große Tagung zur Reformationsgeschichte in der Katholischen Akademie Freiburg fand dabei schon im März statt: „Glaube(n) im Disput“.
In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Herausgabe des Corpus Catholicorum und dem Arbeitsbereich Mittlere und Neuere Kirchengeschichte widmeten sich dabei Theologen/-innen, Historiker/-innen und Germanisten/-innen den Auseinandersetzungen und „Disputen“ zwischen den so genannten „Altgläubigen“ und den Reformatoren in den ersten drei Jahrzehnten des ausgesprochen „disput-freudigen“ 16. Jahrhunderts. Auch hier galt es auch grundsätzlicher zu fragen: Welche Bedeutung haben der Glaubensstreit und die Kontroverse überhaupt für die Kirchen, die Theologie, die Gemeinschaft, die Gesellschaft? Und welche Bedeutung hat der Disput heute in Politik, Kirche und Gesellschaft?

Einzelheiten zum Programm sind auf der Homepage der Katholischen Akademie Freiburg zu finden ...
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Eintrag vom: 20.09.2017  




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