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In Passau fördert die DSD das Gast- und Wohnhaus „Zur Fels’n“
Unten schwelgen, oben schlafen

Für die Dachinstandsetzung über dem Hauptgebäude und dem nördlichen Anbau des Gast- und Wohnhauses „Zur Fels’n“ in Passaus Freyunger Straße stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale in diesem Jahr 60.000 Euro zur Verfügung. Der Fördervertrag erreicht Professor Dr. Egon Johannes Greipl, den ersten Vorsitzenden des Vereins Felsenfreunde Passau e.V., in diesen Tagen. Das Zeugnis nachmittelalterlichen Profanbaus in Passau ist eines von über 440 Projekten, die die in Bonn ansässige Denkmalschutzstiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Das Gasthaus Zur Fels’n liegt im denkmalgeschützten Ensemble "Altstadt Passau mit Vorstädten", im alten Stadtteil Ilzstadt. Die städtebaulich markante Baugruppe schmiegt sich mit ihrer Rückseite an eine hohe Felsformation. Sie liegt an einer alten Verkehrsachse, die parallel zur Ilz von Passau nach Norden in den Bayerischen Wald führt.

Das Gast- und Wohnhaus, das seine heutige Form in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erhalten hat, ist seit 1647 nachweisbar und stammt im Kern aus dem frühen 16. Jahrhundert. Zum Anwesen gehören des Weiteren ein zweigeschossiger Pavillon aus der Zeit um 1820 und Anbauten. Anfang 2013 ging der Besitz an den Freistaat Bayern über, der ihn 2015 an den Verein "Felsenfreunde Passau" verkaufte.

Der Hauptbau mit einer teilweise verbretterten Giebellaube ist zweigeschossig. Er wird von einem weit vorschießenden Halbwalmdach gedeckt. Der Gasthauszugang liegt auf der Südseite. Zur Freyunger Strasse hat das Haus im Erdgeschoss drei, im Obergeschoss vier Fenster. Die Innenraumstruktur ist unregelmäßig. Zur Nutzung als Gasthaus dient der größere Hauptraum, an den sich verschiedene Nebenräume anschließen. Eine steile Treppe führt ins Obergeschoss, das mit mehreren Zimmern Wohnzwecke erfüllte.

Der sich nördlich anschließende Anbau diente wohl ursprünglich als Stall, später als Holzlege. Er ist eingeschossig und hat ein Frackldach. Der südlich stehende barocke, "Salettl" genannte Pavillon trägt ein Mansardwalmdach. Beim Pavillon sind die Putzfassaden durch Nutung und Eckquaderung akzentuiert. Das Erdgeschoss diente als Felsenkeller. Im oberen Stockwerk gibt es nur einen einzigen saalartigen Raum mit Resten einer Ausmalung aus der Zeit um 1900.

zum Bild oben:
Passau: Gast- und Wohnhaus "Zur Felsn" - Haupthaus und nördlicher Anbau (c) Schabe / DSD
 
Eintrag vom: 08.12.2018  




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