56plus
Freitag, 29. März 2024
  --- Besuchen Sie unser neues Informationsportal wodsch.de
Uhr


 
Stadtsynode will Gottesdienstqualität weiter entwickeln
Doppelhaushalt beschlossen

Freiburg (gh). Die evangelische Kirche will die vorhandene gute Qualität ihrer Gottesdienste weiter entwickeln und ausbauen. Dass dies eine komplexe Aufgabe ist, wurde bei der Debatte der evangelischen Stadtsynode am Samstag in der Matthäuskirche deutlich. Außerdem wurde bei der Sommertagung des höchsten Kirchengremiums der Haushalt 2016/17 für den Stadtkirchenbezirk beraten und beschlossen.

In den nächsten Jahren sollen Maßnahmen ergreifen werden um die „Attraktivität“ des Gottesdienstbesuchs für die Kirchenmitglieder wie für Kirchendistanzierte gleichermaßen zu stärken. Dabei gälte es besonders auf die „veränderte religiöse Situation“ in Stadt und Land zu reagieren. „In Freiburg ist der Gottesdienstbesuch verglichen mit anderen Großstädten relativ gut“, sagte Pfarrer Ute Niethammer. Die Theologin, die auch Mitglied im Liturgieausschuss der badischen Landeskirche ist erläuterte das Perspektivpapier „Leben aus der Quelle“ vor. In einer Bestandsaufnahme stellten die Synodalen fest, dass es in Freiburg einen bunten Strauß unterschiedlicher Gottesdienstformen gibt. Angefangen vom traditionellen Hauptgottesdienst, über Frühstücks-, Film-, Familien-, Salbungs-, Singe-, bis zu Tauffestgottesdiensten und mehr – das Spektrum ist enorm und vielfältig. „Dennoch ist für 90 Prozent der Kirchenmitglieder der regelmäßige Besuch der keine Option“, so Niethammer, die eine Untersuchung zitierte. Zudem sei die „Konkurrenz“ aus Medien und Kultur groß. Was tun? Verwiesen wurde auf das „Erfolgsmodell“ in der Personalgemeinde „dreisam3“. Zu dieser jungen Gemeinde, die es erst seit wenigen Jahren gibt zieht es so viele Menschen, dass am Sonntagmorgen zweimal hintereinander der gleiche Gottesdienst gefeiert werden muss. Doch Norbert Aufrecht aus dem Leitungskreis der dreisam3-Gemeinde gab zu bedenken, „wir brauchen keine fünf dreisam3-Gemeinden in der Stadt, sondere jede Gemeinde muss für sich Wege, Ermutigung und Befreiung finden wie sie das Standard-Gottesdienstmodell authentisch überwinden kann“. In der kommenden Herbstsynode soll die Synode eine Stellungnahme zu dem Perspektivpapier abgeben.

Der Wechsel vom Thema Gottesdienst am Vormittag zur Haushaltsdebatte am Nachmittag schien ein harter Schnitt. Doch Stadtdekan Markus Engelhardt hatte in seiner Predigt zu Beginn der Synode schon erläutert, „dass das Geistliche und das (scheinbar) Irdische ganz selbstverständlich zusammen gehören“. Wie nun das spirituelle Thema um den Gottesdienst auch in konkrete nüchterne Haushaltzahlen einfließen kann, machte dann Werner Bachmann deutlich. Der Vorsitzende des Finanzausschusses meinte: „Wir sind jetzt in der Lage, dass wir Kirche gestalten können in einer sich stetig verändernden Stadt. Die Synode beschloss denn auch die bisher projektfinanzierte Stelle für eine Theologin in der Stadtkirchenarbeit zu verstetigen. Eine Stelle zur Koordination und Fortbildung in der Altenseelsorge wurde auf den Weg gebracht und eine weitere Koordinationsstelle für ganztägige Schülerbetreuung soll installiert werden. Und weil die kirchlichen Finanzmanager ab 2021 sinkende Einnahmen prognostizieren wurde nun auch eine Stelle für Fundraising genehmigt, die sich ebenfalls vor allem um Schulung und Ausbildung für Spendeneinwerbung kümmern soll.

Der Finanzausschussvorsitzende stellte den Entwurf für den Doppelhaushalt des laufenden und des nächsten Jahres vor. Das vor rund zehn Jahren beschlossene Immobilienkonzept laufe planmäßig und sei bis 2020 ganz umgesetzt. Lediglich das so genanntes „Haus der Kirche“ sei aktuell finanziell nicht darstellbar. Bei wenigen Enthaltungen beschlossen die Delegierten aus den Pfarreien den Doppelhaushalt mit Volumen von 21 Millionen Euro für 2016 und von knapp 24 Millionen Euro für 2017. Auch der Sonderhaushalt des Diakonischen Werks wurde mit 2,6 und 2,7 Millionen Euro beschlossen.
Mehr
Eintrag vom: 17.07.2016  




zurück
prolix_anzeige_subculture_2.jpg
vorderhaus.jpg



Copyright 2010 - 2024 B. Jäger